Es gibt viele verschiedene Arten von Einräder. Wir erklären hier die unterschiedlichen Arten und die jeweiligen Besonderheiten.
Muni
Der Begriff Muni ist die Abkürzung für Mountain Unicycle, also Gelände-Einrad. Im Zweiradbereich wäre das vergleichbar mit einem Mountainbike. Municycle ist eine andere Schreibweise, hier ist das Unicycle ausgeschrieben und nur das "M" für Mountain abgekürzt. Der Begriff Muni alleine sagt einem Außenstehenden nicht viel. Bei Municycle hingegen ist gleich klar, es geht um Einrad.
Bremsen
Wer nur Feldwege und leichte Singletrails im Auge hat, wird so schnell keine Bremse vermissen. Wenn es aber gut bergab gehen soll, hilft eine Bremse ungemein. Sobald man den Umgang mit der Bremse erlernt hat, kann man diese beim Bergabfahren schleifen lassen und somit die Beine entlasten. Auch wird die Fahrt deutlich ruhiger. Ohne Bremse müssen die Füße auf den Pedalen einen Gegendruck erzeugen. Das klappt nur in einer bestimmten Position der Pedale. Also kann nur alle halbe Umdrehung abwechselt rechts und links die Fahrt verzögert werden. Es ist ein ständiges Fahren und Stoppen. Mit einer Bremse, welche kontinuierlich Verzögert, wird die Fahrt ruhiger und fließender.
Felgenbremsen eignen sich eher für Gelegenheitsbremser. Sie sind robust und einfach einzustellen. Die Bremsleistung hängt aber stark von der Oberfläche der Felge und den Witterungsumständen ab (Regen, Schnee und auch sandiger Boden). Eine Scheibenbremse lässt diese Witterungseinflüsse fast nicht spüren. Die Bremsleistung ist immer da. Dafür kann bei einem Sturz die Scheibe verbiegen (passiert eher selten) und manchmal ist es nicht ganz einfach die Bremse schleiffrei einzustellen.
Downhillfahrer mit langen Abfahrten sollten bedenken, dass das ständige schleifen lassen der Bremse viel Wärme erzeugt, welche abgeleitet werden muss. Bei Bikern ist das kein Problem da diese eher kurz und hart bremsen. Manche Standard-Scheibenbremse ist da überfordert und verliert die Bremskraft. Hier sollten dann leistungsstärkere Bremsen wie z.B. die Shimano XT zum Einsatz kommen.
Kurbeln
Die Länge der Kurbeln hängt von vielen Faktoren ab. Kraft, Kondition und Können des Fahrers, Bremse ja oder nein, Strecke (flacher Feldweg versus steiler Abhang mit Wurzeln und Gestein), Größe des Rades. Munis kommen vom Hersteller meist mit einer Kurbellänge für alle Fälle. Wenn man selbst noch nicht weiß, welche Kurbellänge für einen selbst passt, belässt man diese. Mit mehr Erfahrung wird man später auch wissen, welche Länge man fahren möchte.
Kürzer Kurbeln bringen mehr Geschwindigkeit (die Füße müssen nur einen kleineren Kreis ziehen und man kann schneller treten) und das Fahren wird runder und fließender. Dafür hat man das Rad nicht mehr so gut unter Kontrolle und durch den kürzeren Hebel wird mehr Kraft zum Bremsen (sofern man keinen Bremse montiert hat) und bergauf benötigt.
Radgröße
Die Radgröße hängt nicht von der Fahrergröße ab! Wobei natürlich kleine Fahrer nur im Rahmen ihrer Beinlänge, beliebig große Räder fahren können. Je größer das Rad, desto schneller kann damit gefahren werden da je Umdrehung mehr Weg zurückgelegt wird. Dafür sind kleine Räder wendiger und agiler.
Im Munisport (XC, Downhill usw.) werden daher größere Räder bevorzugt. Im Freizeitbereich, wo der Weg das Ziel ist, ist die Radgröße reine Geschmackssache.
Im Bereich Muni gibt es Radgrößen zwischen 24 Zoll und 29 Zoll. Kleiner (also 20 Zoll, diese Einräder finden sich in der Kategorie "Trial") wird wirklich nur von Kindern gefahren, welche für 24 Zoll Einräder noch zu klein sind. Bei 29 Zoll spricht eher von Cross-Einrädern als von Munis.
Reifen
Bei Munis finden sich Reifen von 2.35 Zoll (Einsteiger-Muni) bis 4.8 Zoll (Fat-Muni). Da es keine Federung bei Einrädern gibt (würde wegen der ständig schwankenden Sitzhöhe keinen Sinn machen), ist der Reifen das einzige Mittel zur Dämpfung. Die meisten Munis kommen vom Hersteller mit einem 3.0 Zoll Reifen, was auch eine gute Wahl ist. Dünnere Reifen bringen weniger Federung. Dickere Reifen fühlen sich schwammiger und träger an. Reifen haben einen großen Einfluss auf die Fahreigenschaften der Munis. Durchmesser, Profil, Material im Zusammenspiel mit der Felgenbreite beeinflussen das Gefühl für das Rad und den Boden.
Freestyle
Gabel:
Die Gabel ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Freestyle-Einrades. Wichtig ist hier besonders die Gabelbrücke. Sie sollte den Füßen einen guten Stand und Halt bei Standup Tricks bieten. Es scheiden sich die Geister ob die Standfläche flach oder ovalisiert sein soll. Für eine ovale Form spricht, dass der Fuß nicht immer in der gleichen Position ist. Kippt der Fuß (z.B. zum gleichzeitigen Stoppen des Reifens mit der Fußsohle) nach vorne, drückt keine harte Kante durch die dünne Schuhsohle.
Freestyle-Gabeln gibt es meist in einer Longneck Ausführung. Das Sattelrohr, in welches die Sattelstütze gesteckt wird, ist dann sehr lang. Idealerweise geht das Rohr bis kurz unter den Sattel. Somit "wandert" gegenüber einer Gabel mit kurzem Sitzrohr, die Klemme auch direkt unter den Sattel. Das sieht gut aus aber vor allem ist die Klemme dann nicht im Weg und man bleibt nicht daran hängen. Es gibt diese Longneck-Gabeln in verschiedenen Längen (oder können individuell angepasst werden) und sollten passend zur Schrittlänge bestellt werden.
Werden Paar und Gruppenküren gefahren, sollte man für ein einheitliches Bild, Silber oder Chrom wählen.
Gabeln aus Aluminium sind leichter und steifer und somit direkter im Gefühl.
Reifen:
Hier sollte ein Hallenreifen gewählt werden, welche keine schwarzen Streifen auf Hallenböden hinterlässt. Entweder ein farbiger Reifen oder (besonders wenn Paar- und Gruppenküren gefahren werden) ein weißer Reifen. Kein Profil, da der Reifen leicht und ruhig rollen soll. Der Reifen muss sich hart aufpumpen lassen, so sollte er mindestens 4 Bar (besser mehr) Luftdruck vertragen.
Sattel:
Der Sattel sollte hart und flach sein und dem Fahrer verbindlich mitteilen, was der Rest des Rades macht.
Ob Griff oder nicht ist Geschmackssache. Man sollte aber bedenken, dass ein Griff den Sattel verlängert (je nach Modell mehr oder weniger) und man bei bestimmten Tricks an der Front des Sattels hängen bleibt.
Kurbellänge:
Im Freestyle werden sehr kurze Kurbel gefahren. In der Regel 75mm bis 102mm. Für Einsteiger auch 114mm. Bei kurzen Kurbeln müssen die Füße keinen so großen Kreis ziehen wie bei längeren Kurbeln, daher sind die Bewegungen der Füße und Beine geringer. Das Fahren sieht ruhiger und eleganter aus. Spins lassen sich leichter durchführen. Anfahren und Stoppen des Einrades werden aber schwieriger und erfordern mehr Kraft. Hier gilt es, den passenden Kompromiss zu finden. Der dürfte bei den meisten bei 89mm sein.
Pedale:
Die Pedale sollten nicht zu viel Grip bieten. So lässt sich die Stellung des Fußes schnell und ohne viel zusätzliche Bewegung, auf dem Pedal verändern. Es kommen hier nur Kunststoff Pedale zum Einsatz.
Hockey
Im Hockey werden 20 Zoll (wie Freestyle Einräder) sowie 24 Zoll Einräder verwendet. 24 Zoll Räder können schneller gefahren werden (mehr zurückgelegter Weg je Kurbelumdrehung), sind aber nicht so wendig wie 20 Zoll Räder.
Gerne werden kürzere Kurbeln (um die 100mm) gefahren um schneller treten zu können. Allerdings erfordern kürzere Kurbeln auch ein höheres Reaktionsvermögen und mehr Kraft zum Anfahren und Stoppen. Hier gilt es den passenden Kompromiss zu finden.
Als Reifen sollte ein Hallenreifen gewählt werden, welche keine schwarzen Streifen auf Hallenböden hinterlässt. Entweder ein farbiger oder weißer Reifen. Kein Profil, da der Reifen leicht und ruhig rollen soll. Der Reifen muss sich hart aufpumpen lassen, so sollte er mindestens 4 Bar (besser mehr) Luftdruck vertragen.
Durch das häufige harte Anfahren und Stoppen wird die Verbindung zwischen Achse und Kurbel stark belastet. Hier sollte man ein stabiles Vielzahnsystem wählen wie ISIS oder Q-Axle. Kurbel- bzw. Kurbelklemmschrauben sollten regelmäßig nachgezogen werden!
Rennrad (IUF)
Renneinräder werden meistens für Wettkämpfe und für Wettkampftraining verwendet.
Hier ist es wichtig, dass das Reglement der IUF eingehalten wird:
Maximale Größe (kleiner darf - größer darf nicht) des voll aufgepumpten Reifens:
Bei 20 Zoll Einrädern: 41,6cm (20,333")
Bei 24 Zoll Einrädern: 61,8cm (24,333")
Minimale Kurbellänge (länger darf - kürzer darf nicht):
Bei 20 Zoll Einrädern: 100mm (4")
Bei 24 Zoll Einrädern: 125mm (5")
Bei 24 Zoll Rädern werden zwei Felgengrößen eingesetzt:
24 Zoll - ETRTO (also Felgendurchmesser): 406mm
26 Zoll - ETRTO (also Felgendurchmesser): 559mm
Da der Durchmesser der Felge im Reglement keine Bedeutung hat, sondern nur der wirkliche Außendurchmesser des Rades, werden in der "24 Zoll" Klasse auch 26 Zoll Felgen gefahren. Allerdings ist der verbleibende Platz zwischen Felge (559mm) und dem erlaubten Maximum (618mm) sehr gering und es können nur sehr dünne/schmale Reifen gefahren werden: 26 x 1.0 Zoll bzw. ETRTO: 23-559. Dickere Reifen schießen über das Ziel hinaus.
Bei 24 Zoll Felgen (ETRTO: 406mm) werden dickere Reifen gefahren um an den maximalen Durchmesser heranzukommen. Das geht gut bis ca. 24 x 2.0 Zoll (50-507) oder etwas dicker, je nach Reifen.
Auswirkung der Kurbellänge:
Je kürzer die Kurbeln, desto schneller kann gefahren werden da die Füße je Umdrehung einen kleineren Kreis ziehen müssen. Man kann dadurch schneller treten = mehr Geschwindigkeit. Daher sollte man hier das Minimum von 125mm anstreben.
Stahlkurbeln gibt es nur in 127mm. Aluminiumkurbeln dagegen auch in 125mm.
Auswirkung des Reifendurchmessers:
Je größer das Rad, desto mehr Wegstrecke wird je Umdrehung der Kurbeln zurückgelegt = mehr Geschwindigkeit. Daher sollte das Maximum von 61,8cm angestrebt werden.
Vorteile der beiden Felgengrößen:
24 Zoll Felge: Robuster, bessere Federung, fährt auch mit weniger Übung ruhiger:
26 Zoll Felge: Leichter, agiler, weniger Rollwiderstand:
Man sollte ein Renneinrad nicht mit voll aufgepumpten Reifen lagern. Dieser könnte sich mit der Zeit ausdehnen und über den maximalen Durchmesser hinauswachsen. Auch sollte man das Rad nicht voll aufgepumpt in der Sonne liegen lassen. Der Reifen könnte durch die Hitze mit einem lauten Knall platzen.
Nabenbreite:
Je kleiner der Abstand der Lager, desto enger stehen die Pedale zusammen und Schlingerbewegungen beim Fahren werden verkleinert. Schlingerbewegungen verlängern den zurückgelegten Weg um den einen oder anderen Meter und sollten auf ein Minimum reduziert werden.
Wird der Abstand der Lager aber zu klein, wird die Seitensteifigkeit des Laufrades geringer. Es wird weicher und instabiler.
Ideal sind 92mm Lagerabstand. Auch 100mm sind weit verbreitet.
Sattel:
Der Sattel darf auch gerne hart sein. Je härter der Sattel, desto verbindlicher spürt man sein Einrad. Auch wird man auf einem harten Sattel effektiver fahren können.
Gabel:
Sollen mit dem Einrad auch Einbeinrennen absolviert werden, ist eine eckige Gabel zum Abstellen eines Fußes wichtig, außer die Gabel hat extra Abstellflächen für die Füße.
Gabeln aus Aluminium sind steifer und leichter als Gabeln aus Stahl.
Pedale:
Bei Einradrennen sind generell nur Kunststoffpedale erlaubt. Diese dürfen auch keine Metallpins haben. Sehr beliebt bei deutschen Fahrern sind die Myiata Cross Pedale, welche es in Schwarz und Weiß gibt. Diese bieten viel Grip bei wenig Gewicht.
Trial / Street / Flat
Definition/Erklärung dieser Disziplinen (Auszug aus den IUF-Regeln).
Trial:
Das Ziel bei Einrad-Trials ist die Fahrt über Hindernisse ohne diese mit einem Körperteil zu berühren (also z.B. den Fuß abstellen oder sich mit der Hand festhalten). Boden und Hindernis darf nur von Reifen, Felge, Speichen, Kurbelarmen, Pedalen oder Lagerschalen berührt werden.
Trial Video (Unicon 18)
Street:
Bei Street-Veranstaltungen wird ein Parcours aus Rampen, Geländern, Stufen und Plattformen aufgebaut, auf dem ähnlich wie beim Skateboard-Fahren Tricks gezeigt werden. Die Fahrer werden nach Können und Kreativität der vorgeführten Abläufe und Kombinationen beurteilt.
Street Video (Unicon 17)
Flat (Flatland):
Bei Flatland-Wettkämpfen treten die Fahrer auf einer ebenen Fläche ohne Hindernisse oder Requisiten gegeneinander an. Musik und Kostüme werden bei der Wertung nicht berücksichtigt; der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Originalität und Kreativität.
Flat Video (Unicon 18)
Einräder für diese drei Disziplinen sind sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in Details. Bis auf wenige Ausnahmen werden hier 20 Zoll Trial-Einräder verwendet. Diese zeichnen sich neben einer besonderen Stabilität durch den besonderen dicken Reifen aus, welcher seinen Ursprung im Biketrial hat. Das Gewicht des Einrades sollte möglichst klein sein damit dieses spontan auf Bewegungen des Fahrers reagieren kann und um möglichst wenig Masse bei Sprüngen bewegen zu müssen. Allerdings darf die Stabilität nicht unter dem Gewicht leiden da viele Teile am Einrad sehr stark belastet werden.
Felge/Reifen:
Die Felge ist etwas kleiner als bei normalen 20 Zoll Einrädern (Durchmesser normal 406mm, bei den Trial- / Street- / Flateinrädern nur 387mm). Die Reifen sind speziell für diese kleineren Felgen hergestellt und haben eine Breite von 2.5 Zoll, 2.6 Zoll oder 2.7 Zoll. Es ist beim Kauf eines Ersatzreifens immer auf die ETRTO Angabe zu achten: 67-387 bedeutet, dass der Reifen für diese 387mm Felge passt. Ein Reifen mit der Angabe 50-406 ist für 406mm Felgen und wird nicht passen!
Der dicke Reifen erfordert auch breite Felgen ab 40mm Breite.
Sattel:
Hier wird ein flacher Sattel bevorzug. Er sollte gut von allen Seiten (nicht nur vorne am Griff) zu halten sein.
Nabe/Kurbeln:
Spezielle Kurbeln (z.B. QX BlackZeroQ Knobbed) oder Kurbelzusätze wie z.B. die Rollo-Discs von Kris Holm vereinfachen "Crank-Roll" Tricks im Flat.
Kurbeln und Naben werden in diesen Disziplinen stark belastet. Daher ist Stabilität hier an erster Stelle. Vierkant Achsen sind nicht mehr anzutreffen. Stabile ISIS oder Q-Axle Achsen sind Pflicht.
Die Länge der Kurbeln ist meist zwischen 125mm und 140mm. Im Bereich Flat ggf. auch etwas kürzer.
Pedale:
Im Trial werden sehr griffige Pedale gefahren um guten Halt mit den Füßen zu haben. Im Flat/Street Bereich haben die Pedale weniger Grip um die Füße schnell auf den Pedalen versetzen zu können und diese auch schnell von den Pedalen lösen zu können. Im Trial werden recht stabile Pedale benötigt, damit diese auch harte Pedalgrabs (hier wird mit einem Pedal auf dem Hindernis gelandet) überleben.
Touren
Radgröße
Je größer das Laufrad ist, desto schneller und ruhiger kann gefahren werden. Kleinere Räder sind nervöser und der zurückgelegte Weg je Kurbelumdrehung ist geringer. Daher sind große Räder in 29 Zoll, 32 Zoll und 36 Zoll vorzuziehen. Größere Räder sind dafür träger. Anfahren, Bremsen und Kurvenfahrten benötigen hier mehr Körpereinsatz und Kraft.
Sattel
Die Geschmäcker bei Sätteln sind sehr unterschiedlich. Ein weicher Sattel ist nicht unbedingt der Bequemere. Wir haben die unterschiedlichsten Feedbacks erhalten. Der eine verwendet einen sehr flachen und harten Sattel, welcher eigentlich für Trial und Tricks entwickelt wurde. Der andere polstert einen an sich schon weichen Sattel nochmals mit zusätzlichem Schaumstoff auf.
Wir können hier keine Empfehlung aussprechen ohne nicht Gefahr zu laufen, daneben zu liegen.
Reifen
Bei Touren möchte man besonders leicht dahinrollen. Daher sind Slickreifen (ohne Profil) oder Reifen mit nur leichtem Profil von Vorteil. Ob man diesen nun mit viel oder wenig Luftdruck fährt ist Geschmackssache. Reifen mit viel Druck befüllt, rollen leichter und bieten einen besseren Pannenschutz, federn aber auch weniger und die Fahrt kann sehr hart und ruppig werden.
Bremse
Bei Touren werden Bremsen meist nur zum Entlasten der Beine bergab verwendet. Große Räder wie 32 Zoll und vor allem 36 Zoll sind sehr träge. Hier hilft eine Bremse das Rad schneller zu stoppen. Aber das Bremsen in der Ebene sollte mit großer Vorsicht erfolgen da schnell das Einrad nach vorne kippt und einen Sturz nach sich zieht.
Felgenbremsen (Magura Bremsen) sind robust und einfach einzustellen. Die Bremsleistung hängt aber stark von der Oberfläche der Felge und den Witterungsumständen ab (Regen, Schnee und auch sandiger Boden). Eine Scheibenbremse lässt diese Witterungseinflüsse fast nicht spüren. Die Bremsleistung ist immer da. Dafür kann bei einem Sturz die Scheibe verbiegen (passiert eher selten) und manchmal ist es nicht ganz einfach die Bremse schleiffrei einzustellen.
Tourengiff
Tourengriffe sind gerade bei Toureneinrädern ein sinnvolles Zubehör. Durch leichten Druck auf den Griff kann der Fahrer die Vorderseite des Sattels nach unten drücken und so den Druck verringern. Bei Bergauffahrten kann an einem Tourengriff effektiver gezogen werden als an einem normalen Sattlegriff, man kann so sehr viel Druck auf das Pedal bringen. Durch den langen Hebel des Tourengriffs erhält der Fahrer zudem eine größere Kontrolle über das Einrad. Plötzliches nach vorne Kippen bei kleinen Hindernissen und Bodenwellen kann schnell und leicht entgegen gewirkt werden.
Wichtig ist hier die gute Einstellbarkeit des Griffes um das Maximum an Komfort herauszuholen.
Besondere Einräder
Neben all diesen Einrädern für die einzelnen Sparten, gibt es noch ganz besondere Einräder: Hocheinräder/Giraffen, Twice, Trice, Ultimate Wheel, Impossible Wheel, Freewheel und Einräder zum Langsamfahren.
Viele dieser Einräder sind schwieriger zu fahren als normale Einräder, die Unfallgefahr ist höher. Daher ist hier immer Schutzbekleidung wie Helm und Handschuhe ratsam.
Hocheinrad / Giraffe
Eine Giraffe ist genauso zu fahren wie ein normales Einrad, man muss sich nur trauen. Es sieht imposant aus und macht durch die Höhe einen riesen Spaß. Einzig der Auf- und Abstieg ist etwas kniffelig.
Video "4 Aufstiege auf eine Giraffe"
Two-Wheeler / Twice
Ein Twice ist etwas ganz Besonderes. Es ist auch besonders schwer zu fahren!
Mit den Kurbeln dreht man das obere Rad, dieses treibt das untere Rad an. Hierdurch wird die Laufrichtung umgekehrt! Tritt man nach vorne, fährt das Twice nach hinten. Um normal nach vorne zu fahre muss man also rückwärts treten. Soweit noch ganz ok. Aber jegliche Ausgleichtretbewegung um Balance zu bekommen, ist hierdurch auch umgekehrt. Der automatische Reflex wird in die falsche Richtung treten und man fällt herunter. Hier heißt es üben üben üben ....
Luftdruck der Reifen: Das untere Rad, welches das gesamte Gewicht von Einrad und Fahrer auf den Boden bringt, wird hart aufgepumpt. Das obere Rad wird sehr weich aufgepumpt. Lässt sich ein Twice schwer treten, liegt es vielleicht an zu viel Luftdruck im oberen Rad.
Three-Wheeler / Trice
Ein Trice ist ein normales Einrad unter welchen sich noch zwei weitere Räder befinden. Mit den Kurbeln dreht man das oberste Rad. Dieses treibt das mittlere Rad an und dieses wiederrum, treibt das unterste Rad an. Ein Trice lässt sich fahren wie ein normales Hocheinrad ohne Kette. Man tritt nach vorne und fährt (im Gegensatz zum Twice) dann auch nach vorne. Alles ist normal. Es tritt sich etwas schwerer, da der Widerstand des Reifen, welche sich gegenseitig antreiben, hinzukommt.
Luftdruck der Reifen: Das unterste Rad, welches das gesamte Gewicht von Einrad und Fahrer auf den Boden bringt, wird hart aufgepumpt. Die beiden oberen Räder werden sehr weich aufgepumpt. Lässt sich ein Trice sehr schwer treten, liegt es vielleicht an zu viel Luftdruck in den beiden oberen Rädern.
Ultimate Wheel
Ultimate Wheels sind Einräder ohne Gabel/Sattel. Man fährt im Stehen. Das Rad versucht ständig zur Seite zu kippen. Dieses Kippen wird auf einem normalen Einrad durch den zwischen den Beinen festgeklemmten Sattel verhindert. Um das Kippen zu verhindern muss auf einen Ultimate Wheel die Belastung auf beiden Pedalen zu jeder Zeit gleich sein.
Im Prinzip kann man von einem normalen Einrad auch die Gabel abmontieren und hat ein Ultimate Wheel. Der Vorteil von speziellen Ultimate Wheels ist, dass die Pedale deutlich näher zusammenstehen. Der Hebel, welcher das Laufrad zur Seite kippen lässt, ist deutlich kleiner. Ultimate Wheels sind also nicht so empfindlich gegenüber ungleichmäßigen Druck auf die Pedale und kippen daher nicht so schnell.
Je größer das Ultimate Wheel, desto leichter ist dieses zu fahren. 20 Zoll Ultimate Wheels gehören zu den schwerer zu fahrenden Größen. 28 Zoll ist am einfachsten. Die goldene Mitte ist am beliebtesten: 24 Zoll.
Video mit einem Ultimate Wheel
Impossible Wheel
Man nehme ein Fahrrad-Vorderrad und montiert rechts und links jeweils eine Trittplatte. Fertig ist ein Impossible Wheel.
Ein Impossible Wheel ist schon sehr weit weg von der Technik eines normalen Einrades. Es gibt keinen Antrieb. Man rollt entweder mit Schwung oder bergab. Man muss das Gleichgewicht (vorne/hinten) nur mit Gewichtsverlagerung des Oberkörpers herstellen. Beide Fußplatten müssen möglichst gleich belastet werden damit das Rad nicht zur Seite kippt.
Oft gesehener Aufstieg: Das Impossible Wheel mit Schwung wegrollen lassen, hinterher sprinten und aufspringen.
Video mit einem Impossible Wheel
Freewheel
Ein Freewheel Einrad hat eine Nabe mit Freilauf, so wie man es von einem Fahrrad kennt. Tritt man nach vorne, dreht sich das Rad mit. Tritt man nach hinten, hat man einen Freilauf. Man kann sich, ohne zu treten, rollen lassen. ABER man kann hierdurch auch keine ausgleichenden Tretbewegungen nach hinten machen, wenn man die Balance nach vorne verliert. Man muss das Gleichgewicht (vorne/hinten) nur mit Gewichtsverlagerung des Oberkörpers herstellen. Schwer! Daher wird empfohlen, Einräder mir Freewheelnabe immer mit einer Bremse auszustatten. So kann zusätzlich zur Gewichtsverlagerung des Oberkörpers auch die Bremse zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes genutzt werden (so wie beim Fahren eines Wheelies auf einem Fahrrad).
Video mit einem Freewheel Einrad
Einrad zum Langsamfahren
In der Disziplin "Langsamfahren" geht es darum, auf einem 10m langen und 15cm breiten (bis 10 Jahre 30cm) möglichst langsam zu fahren. Das Rad muss aber immer in Drehbewegung sein. Gewonnen hat, wer am längsten braucht.
Hier wird sehr oft mit einem normalen 20 Zoll Einrad gefahren. Optimal ist aber ein möglichst kleines Rad, welches je Radumdrehung den kleinsten Weg zurücklegt. Dafür nimmt man ein 12 Zoll Einrad mit einer langen Sattelstütze um normal auf dem Sattel sitzen zu können.